Aufmerksamen Lesern der A-Jugend-Berichte dürfte nicht entgangen sein, dass das letzte Update bereits ein Weilchen her ist. Dies ist weniger der Tatsache geschuldet, dass die Mannschaft in den letzten drei Partien der Hinrunde lediglich einen Punkt einfahren konnte, sondern eher dem Umstand „Zeit“. Wegen Umzug und intensiver Arbeitswochen zum Jahresende, musste der rhetorische Erguss etwas warten. Dafür folgt nun ein umso ausführlicheres Fazit zum ersten halben Jahr mit meinen Jungs.
Wie (leider) jede Jugendmannschaft in Deutschland, mussten sich auch die A-Junioren der FA Peiting vor der Saison 2015/2016 erstmal sortieren. Teilweise neue Kameraden, ein neuer Trainer mit neuen Ideen usw. Kurzum, keiner wusste so richtig, wo man stehe. Geht es um den Klassenerhalt? Darf nach oben geschielt werden? Nach einer intensiven Vorbereitung starteten die Jungs um Kapitän Christian Schuster fulminant mit drei Siegen in die Runde. Insbesondere das Spiel gegen die JFG Staffelsee, welches nach 0:2-Halbzeitrückstand noch in ein 3:2 gedreht werden konnte, war durchaus beeindruckend. Das Spitzenspiel gegen die bis dato ebenfalls verlustpunktfreien Gilchinger hatte sich die Truppe redlich verdient. Und auch diese Partie begann verheißungsvoll. Matthias Lotter markierte die Führung, ehe der TSV Gilching seine individuelle Klasse immer mehr ausspielte und letztlich verdient als Sieger vom Platz ging. Viel mehr als die Niederlage schmerzte an diesem Nachmittag jedoch die schwere Verletzung von Yannick Zurl, der letzte Woche erfolgreich operiert wurde. Dass Genie und Wahnsinn mitunter ganz eng verknüpft sind, zeigte die Mannschaft im weiteren Verlauf der Vorrunde. Natürlich im übertragenden Sinne. Eine tolle Halbzeit in Perchting, ein aufopferungsvoll kämpfender zweiter Durchgang bei der JFG Grünbachtal oder der grandiose Auftritt gegen das Spitzenteam aus Deisenhofen waren sicherlich die Glanzpunkte der zweiten Jahreshälfte 2015. Dem gegenüber stehen jedoch auch eine erste Halbzeit in Grünbachtal, die Niederlage daheim gegen Gröbenzell oder das Unentschieden gegen Penzberg. Damit ist die Mannschaft leider im Niemalsland der Tabelle angekommen. Nach oben und unten hat sich mit zwölf, respektive elf Punkten, bereits ein erhebliches Polster angesammelt. Für die Rückrunde wird das allerdings keine Rolle spielen! Da Gilching an der Tabellenspitze einsam seine Kreise zieht, war der Zug bezüglich Aufstieg ohnehin frühzeitig abgefahren.
Viel wichtiger erachte ich ohnehin meine Aufgabe, die Jungs an den Herrenbereich zu führen. Fast komplett losgelöst von irgendwelchen Platzierungen. Solange wir die Klasse halten, spielt es allenfalls eine untergeordnete Rolle, ob nun eine „3“ oder eine „8“ vor dem Namen TSV Peiting im Endtableau aufblitzt. Natürlich will jeder Fußballer etwas erreichen und die Spiele gewinnen, sonst könnte man sich die zwei bis drei Einheiten pro Woche sparen. Hier ziehe ich den Hut vor meiner Truppe. Die Trainingsbeteiligung und besonders das Engagement mit dem die Jungs dabei sind und sich in allen Facetten des Spiels verbessern wollen, ist beeindruckend und war für mich nicht zu erwarten. Das macht in so gut wie jedem Training richtig Spaß. Natürlich merkt man auch bei uns, wie in fast jeder Kreisligamannschaft, eine gewisse Leistungs-Diskrepanz, was allerdings nicht weiter schlimm ist. Jeder von meinen Spielern wird seinen Weg gehen, da bin ich mir sicher. Es gibt ja auch nicht nur eine 1. Mannschaft beim TSV Peiting. Es soll sogar Spieler geben, die erst bei den Herren so richtig explodierten. Ich kann mich da in jüngster Vergangenheit an einen Torjäger erinnern, der leider nicht mehr in Peiting ist und an einen aktuellen Spieler, der mittlerweile die Strafstöße der 1. Mannschaft verwandelt.
Die negativen Aspekte des ersten halben Jahres unter meiner Verantwortung möchte ich natürlich nicht verschweigen. Bisher ist es mir nicht gelungen, die negativen Ströme Richtung Schiedsrichter, Gegner und bisweilen eigener Mannschaft komplett aus unserem Spiel zu verwaisen. Positiv könnte von einer temperamentvollen Mannschaft gesprochen werden. Nicht umsonst rangiert man in der Fairness-Tabelle ganz unten, was zum Teil auch der Taktik geschuldet ist. Dennoch werden wir daran arbeiten. Manches werd ich in dieser Form auch nicht mehr dulden. Aber das bekommen wir hin, auch hier bin ich mir sicher.
In der Rückrunde dürfen sich die Jungs auf einige neue Impulse freuen. Wenngleich ich meinem Trainings- und Trainerstil treu bleiben werden, versuche ich im Hinblick auf den Übergang zur neuen Saison – sechs Spieler werden zu den Herren aufrücken – neue Reize zu setzen. Ein neues Spielsystem, offensivere Varianten, aber auch Standards werden die Jungs insbesondere in der Vorbereitung kennenlernen. Das sei an dieser Stelle versprochen. Ich hoffe, dass die Mannschaft und auch ich die Zeit und Geduld von außen bekommen werden, schließlich auch einiges umzusetzen. Auch wenn so manches auf den ersten Blick nicht immer gleich ersichtlich erscheinen sollte und mal etwas in die Hose geht. Wir werden das Risiko deutlich erhöhen. Normalerweise folgen an dieser Stelle immer die einzelnen Torschützen der Saison. Mich hingegen interessiert diese Zahl eher weniger – außerdem kann beim BFV jeder nachsehen – weswegen ich das präsentiere, was wirklich zählt: Die Top-5 der Trainingsfleißigsten. Von 35 Einheiten seit Trainingsauftakt absolvierte Markus Riedl genau 34. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass unser „Zehner“ zusätzlich Standard-Einheiten einlegt und gelegentlich das Training der 1. Mannschaft bereichert, spricht das für sich. Auf den weiteren Plätzen folgen Daniel Slowiok mit 32, Christian Schuster mit 30, sowie Beni Multerer und Matthias Lotter (jeweils 29).
Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen bedanken, die den Weg mit mir und meiner Mannschaft gehen. Sei es der Verein, an vorderster Front Uwe Enzmann, Uli Schmid und Hans Rössle. Bei „Erste-Coach“ Stefan Jocher für das Aushelfen und die Unterstützung. Hebbi Riedl für die Hilfe bezüglich der Torhüter und auch sonst immer. Tobias Freiberger, der stets da ist, wenn ich ihn brauch. Gleiches gilt für Christopher Huber. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei allen Eltern für das positive Feedback, das Fahren, das Trikotwaschen und natürlich die Unterstützung bei den Spielen. Und natürlich bei meinen Jungs für den Spaß, den ich mit euch haben darf. Hoffentlich macht ihr in dieser Form weiter. Dann sei euch auch die „Pöhler-Mütze“ verziehen.
Frohe Weihnachten, eine friedvolle Zeit und ein guten Start in ein erfolgreiches, torreiches Jahr 2016 wünscht Euch, Euer Tim