„Zwei mal drei macht sechs.“

von | Okt 28, 2019 | Allgemein

„Zwei mal drei macht sechs.“

27.10.2019

Bericht von Annalena Petry

(SG) TSV Friesenried / SpVgg Kaufbeuren 3 – TSV Peiting II 2:3 (2:0)

1:0 Veronika Satzger (14.)
2:0 Veronika Satzger (40.)
2:1 Nina Schmid (67.)
2:2 Kerstin Schuster (85.)
2:3 Nina Schmid (92.)

Aufstellung: Saskia Romeißen, Nina Schmid, Christina Rauch, Anna-Lena Leddermann, Julia Dorra, Annalena Petry, Gamze Öz, Johanna Seidel, Angela Maier, Kerstin Schuster, Luisa Schwarz, Julia Meichelböck, Luisa Kechele, Veronika Fichtl, Julia Hentschke.

Kaufbeuren | An diesem Wochenende waren die Damen des TSV Peiting II bei der SG Friesenried/ Kaufbeuren zu Gast. Schon auf der Anfahrt merkte man den Spielerinnen an: die drei Punkte wollten sie sich nicht durch die Lappen gehen lassen! Die Tabellenführung sollte verteidigt werden, komme was da wolle.

Leider gelang es den Peitingerinnen nicht mit diesem Ehrgeiz ins Spiel zu starten und so dauerte es, bis man ins Spiel fand. Nach bereits 10 Minuten war klar, dass Peiting das bessere Team auf dem Platz ist, jedoch konnte einfach noch kein Mittel gefunden werden, um den Ball ins Tor zu bekommen. Zu viele Chancen wurden liegen gelassen. In der 14. Minute dann der erste Rückschlag: Veronika Satzger vom TSV Friesenried, die derzeit die meisten Treffer in der Liga verzeichnen kann, versenkt den Ball, nach einem schönen Zuspiel genau vor die Mitte des 16-Meter-Raums, im Tor der Peitingerinnen.
Aber davon ließ sich Peitings Zweite nicht unterkriegen. Chancen wurden herausgespielt, aber leider immer vergeben, zu oft wurde wieder versucht den Ball ins Tor zu tragen. Kurz vor der Halbzeit (40.Min) kam Veronika Satzger erneut an der Strafraumgrenze zum Schuss, nachdem es ein Missverständnis beim Abstoß gab, und netzte, ohne mit der Wimper zu zucken, eiskalt ein. Etwas geknickt ging man in die Kabine. Man wollte hier auf jeden Fall gewinnen, Peiting war das bessere Team und das musste klar gemacht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Spiel von individuellen Fehlern und Fehlpässen durchzogen, die es dem Gegner leicht machten Peiting zu bremsen. In der zweiten Halbzeit wollte man es unbedingt besser machen. Zurück auf dem Platz machten die Peitingerinnen nach leichter anfänglicher Nervosität die Laufrichtung klar. Ein wahrer Chancenwirbelwind kam auf die SG zu, nur noch wenige Angriffe kamen auf Saskia Romeisen im Peitinger Tor. Und dann, in der 67. Minute, gelang der Offensive der Peitinger Damen endlich der hart erkämpfte Anschlusstreffer: Luisa Schwarz, die an der Außenlinie langgelaufen war, spielte an der Torauslinie den Ball in den Rückraum, wo sie Nina Schmid fand, der es gelang ins flache Eck einzunetzen. Jetzt schnupperte man am Ausgleich, er lag in der Luft und so wurde weitergekämpft. Kurz nach dem Treffer gab es eine kurze Unterbrechung, denn auf dem Rasenplatz funktionierte das Flutlicht nicht und in der einbrechenden Dunkelheit konnte man auf dem Platz schon fast nichts mehr erkennen, daher musste auf den Kunstrasenplatz umgezogen werden. Hoffentlich würde diese Spielunterbrechung dem Peitinger Spielfluss nicht schaden. Bis zur 80. Spielminute konnte keine der herausgearbeiteten Chancen mehr genutzt werden, so stellte Trainer Mitch Platz auf eine offensivere Taktik um. Kurz darauf wurde Friesenrieds Torhüterin, die bei einer Aktion mit einer Peitingerin zusammenstieß, verletzt ausgewechselt und eine Feldspielerin stellte sich zwischen die Pfosten. Die Abwehr der Gastgeber wackelte und dann der Befreiungsschlag: ein schöner Pass erreichte Kerstin Schuster knapp 15 Meter vor dem Tor. Die blieb cool, machte einen Haken und schob den Ball zum Ausgleich in der 85. Minute ein. Die Peitingerinnen waren erleichtert und jetzt wollten sie es wissen. Es wurde nach vorne geackert und hinten früh gestört, man wollte jetzt noch ein Tor erzielen. Die Nachspielzeit war angebrochen und die SG wollte einen Punkt über die Zeit retten, versuchten den Ballbesitz zu halten, was ihnen aber nicht gelang. Ein Ball erreichte die Peitinger Abwehr kurz hinter der Mittellinie. Ohne zu zögern wurde der Ball nach vorne in die Mitte geschlagen, wo er Nina Schmid fand. Sie konnte den Ball allerdings nicht kontrollieren und brachte nur ihre Fußspitze an den Ball. Der Ball flog aus ca. 18 Meter Entfernung langsam auf die „Ersatz-Torfrau“ der Gastgeber zu, diese verschätzte sich aber bei der Geschwindigkeit des Balls und griff zu früh: der Ball rutschte ihr durch die Arme und kullerte durch ihre Beine fast in Zeitlupe ins Tor (90+2 Min.)!
Die Peitingerinnen lagen sich auf dem Feld in den Armen. Man hatte es geschafft einen 2:0 Rückstand zu drehen! Die letzten Minuten wurde mit einem defensiven 4-3-3 verteidigt, „auf gar keinen Fall mehr was anbrennen lassen“, war die Devise. Dann die Erlösung: der Abpfiff!

Drei Punkte waren hart umkämpft bei den Peitingerinnen geblieben, auch wenn ein Unentschieden in Anbetracht des Peitinger Fußballs an diesem Tag gerechtfertigt gewesen wäre, aber der Fußballgott war an diesem Tag mit den Peitinger Damen!

Dieser Bericht wurde verfasst von
Annalena Petry